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Mobilität in der Schweiz aus Sicht von Expats

Ob aus Deutschland, Italien oder den USA – die Schweiz ist ein beliebtes Aufenthaltsland für Expats. Je nach Herkunftsland bringen sie eine ganz eigene Sichtweise auf Mobilität und dementsprechend unterschiedliche Gewohnheiten mit. Und da Expats häufig nur für eine begrenzte Zeit in der Schweiz leben, stellt sich die Frage, ob sich der Besitz eines eigenen Fahrzeugs lohnt, insbesondere, da er oftmals er mit bürokratischen Hürden verbunden ist.



Die Gründe, als Expat die eigene Heimat zu verlassen sind vielfältig: ob von internationalen Firmen angeworben, aus eigenem Antrieb oder weil man dem Partner oder der Partnerin ins Ausland folgt – viele Expats kommen insbesondere aufgrund eines Jobs im IT-Bereich, Finanzsektor oder im Gesundheitswesen in die Schweiz. Das Land ist der fünfthäufigste Aufenthaltsort für Expats. Vorteilhaft sind hier die Reisemöglichkeiten, bei denen die Schweiz weltweit auf Platz 1 liegt. Aber auch hinsichtlich der Mobilitätslösungen innerhalb des Landes zeigen sich die Expats zufrieden, wobei die Schweiz im Bereich Reisen & Verkehr nur Platz 9 belegt. Insbesondere den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch die Infrastruktur für Autos sowie die Sicherheit, wenn man zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs ist, werden in der Schweiz geschätzt. Die positive Bewertung liegt hier deutlich über dem weltweiten Durchschnitt.(1)

 

Ohne Auto mobil?


Ja, das geht – stellen viele Expats überrascht fest, auch wenn es den meisten zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint. Denn was in den USA unvorstellbar ist, ist in der Schweiz und insbesondere in Städten wie Basel, Zürich oder Genf völlig selbstverständlich: grossartig funktionierender öffentlicher Verkehr und ein Riesenangebot an Auto-, Bike- und Scootersharing. Bevor sie sich jedoch mit dem Velo in den Verkehr wagen, nutzen viele Expats zunächst doch lieber Bus und Tram. Und obwohl es beste Voraussetzungen für ein autofreies Leben gibt, greifen vor allem zugezogene Familien und Menschen, die nicht unmittelbar in der Stadt leben, trotzdem gern aufs Auto zurück.(2)

 

E-Auto oder Verbrenner und Gründe für einen Markenwechsel

 

Unter den Menschen, die das Bedürfnis nach einem eigenen Fahrzeug haben, ist die Präferenz für die Art der Motorisierung je nach Herkunftsland unterschiedlich.(3) Während Autofahrer aus den USA sich einer Befragung zufolge zu 67% für einen Benziner oder Diesel entscheiden, ist das nur bei 33% der Autofahrer aus China der Fall, von denen 33% ein Elektroauto bevorzugen – gegenüber 6% bei Autofahrern aus den USA.

Als Gründe für einen Wechsel der Fahrzeugmarke gaben die meisten Verbraucher an, gerne etwas Neues ausprobieren zu wollen, aber auch die Erschwinglichkeit sowie besondere Technologien oder ein Upgrade sind hierbei ein wesentlicher Faktor.

 

Junge Expat-Generation setzt auf neue Mobilitätskonzepte

 

Heutige Expats haben im Vergleich zu früheren Generationen ein stärkeres Bedürfnis nach Individualität und Freiheit in Bezug auf ihr Leben fernab der Heimat. Da klimafreundliche Verkehrsmittel immer beliebter werden, müssen hier entsprechende Möglichkeiten für Mitarbeitende geschaffen werden.

Insbesondere Berufseinsteiger:innen verspüren immer seltener den Wunsch, ein eigenes Auto zu besitzen. Auch um Kosten für einen Park- oder Garagenparkplatz zu sparen, setzen sie vielmehr auf Fahrdienste wie Uber, oder nutzen Carsharing-Angebote. Fahrrad-Sharing-Programme leisten hier ebenfalls einen wichtigen Beitrag – und punkten durch unkomplizierte Bezahlung per Kreditkarte und flexible Nutzung zwischen Wohn- und Zielort. Alternative Angebote können pendelnden Mitarbeitenden Vorteile gegenüber Leasing oder traditioneller Vermietung bieten, da sie vielseitig sind und einfacher funktionieren.(4)

 

Auch für Flottenmanager sind Pool-Autos eine zunehmend interessante Lösung. Sie müssen sich mit wachsenden Herausforderungen, wie die steigende Verwaltung, z.B. durch Mitarbeiterfluktuationen, Sicherstellung der Fahrzeugtauglichkeit und Optimierung von finanzielle Aufwände, auseinandersetzten. (5) 

Das Auto-Abo kann dabei helfen, auf die wechselnden Bedürfnisse flexibel einzugehen und so in einer langfristigen Partnerschaft eine effiziente und effektive Lösung zu bieten. Gleichzeitig bieten Pool-Autos es aus HR Perspektive einen guten Ansatzpunkt, um den Arbeitgeber attraktiv zu gestalten.

 

Passende Möglichkeiten – je nach Wohnlage und Aufenthaltsdauer

 

Wir sehen, die Mobilitätsbedürfnisse von Expats in der Schweiz sind vielfältig und hängen von individuellen Präferenzen, Lebensstilen, der Wohnlage und beruflichen Anforderungen ab. Wer nicht auf das Auto verzichten mag, kann aus verschiedenen Möglichkeiten wählen.

Zunächst ist die Frage zu klären, ob das Auto permanent und direkt zur Verfügung stehen muss oder ob man eventuell auch mit Carsharing-Angeboten oder einem Mietauto gut fährt. Ist ein eigenes Auto unverzichtbar, kann aus verschiedenen Modellen von Abo über Leasing bis hin zu Kauf gewählt werden. Die richtige Wahl ist insbesondere von der Aufenthaltsdauer abhängig. Bei einem kürzeren Aufenthalt in der Schweiz, ist es ratsam über den Kauf eines Autos nachzudenken, da hohe Anschaffungskosten und weitere laufende Kosten zusammenkommen, während sich diese erst mit steigender Dauer rechtfertigen. Auch in Sachen Bürokratie und Komfort ist bei einem kurzen Aufenthalt das Auto-Abo einem Kauf vorzuziehen. Denn als bequemes «All-on-One-Paket» überzeugt es unter anderem durch Transparenz und volle Kostenkontrolle.

 

 

Quellen:

1) InterNations: Expat Insider 2023, The World Through Expat Eyes, 2023.

2) 20min: Expat staunt: «Warum ist es so speziell, ein Auto zu haben?», 2023.

3) Deloitte: 2024 Global Automotive Consumer Study, 2024.

4) BDEA: Erwartungen und Bedürfnisse der jungen Expat-Generation, 2024.

5) Michelin: Die Top 5 Herausforderungen für Fuhrparkmanaer, 2024

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